The House of Doors

A story can carry a name beyond the clouds.

Tan Twan Eng, The House of Doors, 2023, Canongate, 306 Seiten.

Ein Roman über das Entstehen und Bewahren von Geschichten, über die Ehe, das Glück und die verstreichende Zeit. Ruhig erzählt und gleichzeitig spannend aufgebaut, überzeugt dieser Roman durch seine elegante Prosa, die Bildhaftigkeit seiner Sprache und die souveräne Verschränkung von Dichtung und Wahrheit.

1921 ist der Schriftsteller W. Somerset Maugham (Willie) zu Besuch bei einem alten Bekannten (Robert), der als Anwalt in Penang, einer Insel vor Malaysia, arbeitet. Das British Empire ist allgegenwärtig und überwölbt als Aktions- und Denkraum den südostasiatischen Ort der Handlung. Maugham ist in Begleitung eines Privatsekretärs und Liebhabers - auf der Flucht vor seiner Ehefrau, ihren Besitzansprüchen und der Enge Englands, stets auf der Suche nach interessanten Geschichten, die er in seinen Erzählungen verarbeitet. So kommt ihm die Geschichte über einen spektakulären Mordprozeß gerade recht, die ihm die Frau seines Gastgebers (Lesley) nach und nach erzählt, dabei auch ihre eigene Geschichte enthüllend. All das wird im Rückblick auf einer Farm in Südafrika erzählt, wo die inzwischen verwitwete Frau seit vielen Jahren lebt.